Nein, ich werde Euch in diesem Bilderbuch-Tipp nicht verraten, was der Astronaut Manni auf dem Mond entdecken wird. Aber es ist so großartig, dass er sogar seinen Goldfisch Klaus nachholt, der sich dort, in der Nähe des Mondkalbs und all der anderen tollen Mondbewohner, sehr wohl fühlen wird.
Manni möchte das schaffen, was alle anderen Astronauten und Wissenschaftler bisher nicht geschafft haben: er will den Mann im Mond entdecken.
Damit haben wir schon ein wichtiges erzählerisches Element beschrieben: dieses Bilderbuch verknüpft das, was Kinder über Raumfahrt und das Weltall wissen, sehr geschickt mit dem, was sie sich ausmalen und ausdenken.
Ein schönes Beispiel dafür ist die Doppelseite am Anfang des Bilderbuchs. Dort wird gezeigt, wer schon alles versucht hat, den Mann im Mond zu entdecken und wie er dorthin gelangt ist. Wir entdecken die echten Mondraketen und Space-Shuttles genauso wie ein Ufo, die Enterprise, eine Tardis und etwas, das ich für einen Federball halte. Auch welche Helden diese Reise unternommen haben, wird gezeigt: ich sehe einen echten Astronauten, die Weltraumhündin Leika und Superman. Was für eine gelungene Verbindung von Faktenwissen und Phantasie!
Um als Forscher zum Mond zu gelangen braucht es Mut, Intelligenz, Kraft und eine Rakete. Manni trainiert, duscht nur kalt, ist stark wie Pippi Langstrumpf und liest alles, was er finden kann. Die Rakete baut er natürlich selbst. Sie ist so groß, dass sie nicht in ein normales Bilderbuch passt – man muss es drehen und hochkant weiterlesen. Das wird im Laufe der Geschichte noch ein paar Mal passieren und sorgt für Überraschungseffekte.
Astrid Henns Illustrationen unterstützen die Verbindung von Phantasie und wissenschaftlichem Interesse perfekt. Der Raketenstart ist technisch, mit viel Rauch und wird trotzdem von einer Kuckucksuhr angekündigt. Das macht Spaß und lädt gleich ein, mit dem, was man im Kinderzimmer finden kann, selbst eine Rakete zu bauen. Oder im Garten den Park auf dem Mond nachzubauen und … upps, jetzt hätte ich beinahe doch etwas verraten.
Ok, eines verrate ich Euch tatsächlich noch: den Schluss, denn dann habt Ihr ein schönes Beispiel für die Reime von Kai Lüftner:
Es ist auf jeden Fall bewohnt,
das runde Ding im All, der Mond.
Ihr fragt, Ergibt das alles einen Sinn?
Was soll ich sagen? –
FLIEGT DOCH HIN!
Weitere Infos zum Bilderbuch:
Kai Lüftner
Astrid Henn
Der Manni im Mond
Bilderbuch
empfohlen ab 4 Jahre
Typisch Coppenrath: ohne Spielerei geht es nicht.
Der Mond auf dem Cover des Bilderbuchs leuchtet im Dunkeln.
Coppenrath Verlag
ISBN: 978-3-649-67034-6
„Ein fröhliches, leichtes und sanftes Bilderbuch für alle Mondanbeter und Weltraumabenteurer“ meint Janett.