Größer werden – woran merken Kinder das eigentlich?

Größer werden Bilderbuch Tim Hopgood Sooo gross

Größer als eine Ameise, kleiner als ein Elefant

Woran merken Kinder eigentlich, das sie größer werden? Die Eltern merken das sicherlich an zu kurzen Hosenbeinen und zu kleinen Schuhen. Vielleicht merken sie es auch daran, das der kleine Knirps, der nachts in das Elternschlafzimmer kommt, auf einmal das Licht anknipst. Gestern war er doch noch klein, heute ist er schon so groß, das er an den Lichtschalter kommt.

Im Bilderbuch „Sooo gross!“ von Tim Hopgood stellt sich ein Kind Fragen über das größer werden.

Wie groß bin ich? Ich weiß es nicht.
Ich kann meine Zehen anfassen. Aber ich kann nicht den Himmel anfassen.

Bin ich groß oder bin ich nur größer als?

Es ist ja auch vertrackt. Größer als eine Ameise, aber kleiner als der große Ben zu sein, kann einen schon zum Grübeln bringen. Vor allen Dingen erklären diese Größenvergleiche eines nicht: Wann bin ich groß? Also einfach nur „groß“und nicht „größer als“?

In dieser Einladung zum Nachdenken liegt für mich die Stärke des Bilderbuchs. Macht es Sinn, sich an Wolkenkratzern und Ameisen zu orientieren? Oder besser an persönlichen Erlebnissen wie „Ich kann meine Augen im Spiegel sehen“? Was ist mein eigener Maßstab für „groß“ und wie finde ich den heraus?

Mein Lieblingsbild zeigt das Kind im Bett. Sein Fuß schaut unter der Bettdecke hervor und der große Zeh ist ganz lang ausgestreckt. Zum ersten Mal kann es den unteren Rand des Bettes berühren und sein Plüschpinguin macht es ihm nach.

Insgesamt hätte ich mir mehr erzählerischen Zusammenhalt zwischen den einzelnen Szenen gewünscht. So wirkt das Bilderbuch doch sehr episodenhaft. Da die Szenen, an denen das Kind sein eigenes größer werden beobachten kann, jedoch so schön gewählt sind, fällt dieser Kritikpunkt nicht so sehr ins Gewicht.

 

Infos zum Buch

Tim Hopgood

Sooo gross!
Bilderbuch
Sauerländer Verlag

ISBN: 9783737364898

Anmerkung: Groß oder gross? Die Schrift spielt in diesem Bilderbuch eine wichtige Rolle. Das ist wohl der Grund, warum „groß“ durchgehend mit Doppel-S geschrieben wird, denn das ß würde das Zeilenbild stören. Ungewohnt, aber verständlich.

 

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