In der Mitte des Bilderbuchs „Clara, der Mond und das neue Zuhause“ werden dann tatsächlich die Umzugskisten gepackt. Doch in dieser Geschichte geht es nicht um die praktischen Seiten des Umzugs, es geht um die Emotionen, um das Gefühl des Verlustes und um das Abschiednehmen. Und um das Vertraute im Fremden.
Clara will nicht umziehen. Kein bisschen. Sie möchte nicht weg aus ihrer vertrauten Umgebung, nicht weg von ihren Freunden. Sie möchte in keinen anderen Kindergarten gehen und sie kann sich nicht vorstellen, wie es ist, Nachbars Kaninchen nicht mehr füttern zu können.
Doch der Umzug ist Fakt. Da fragt Clara jeden einzelnen, ob er nicht mitkommen könnte. Doch jeder hat etwas, das ihn an den Wohnort bindet, Familie oder jemanden, um den er sich kümmern muss. Jetzt ist Clara bewusst, dass man bei einem Umzug nicht einfach alles und jeden mitnehmen kann.
Das Bilderbuch „Clara, der Mond und das neue Zuhause“ zeichnet sich durch einen besonders sensiblen Umgang mit den Gefühlen des Kindes aus. Ganz exakt werden die einzelnen Phasen des Abschiednehmens geschildert und der Moment, in dem das Trauern einem ganz leichten Gefühl der Vorfreude auf die neue Wohnung weicht, wurde wunderbar eingefangen.
Angekommen im neuen Zimmer entdeckt Clara dann das Vertraute im Fremden: manche Geräusche im neuen Haus klingen so wie im alten Zuhause. Und der Mond, den sie ja gar nicht eingepackt hatte, scheint auch hier durch das Fenster. Damit endet das Bilderbuch mit einem ganz leisen Happy-End, das gerade deswegen besonders realistisch ist. Am ersten Abend nach dem Unzug ist noch nicht alles gut, aber alles wird gut werden.
Bibliographische Angaben zum Bilderbuch:
Christa Kempter
Günther Jakobs
Clara, der Mond und das neue Zuhause
empfohlen für Kinder ab 4 Jahren
Sauerländer Verlag
ISBN 9783737361606