Bestbuch! würde Sammy zu „Alea Aquarius – Der Ruf des Wassers“ sagen. Sammy ist ein begeisterungsfähiger Junge mit dem Charme eines klebrigen Dopsballs. Immer in Bewegung, immer am strahlen und am liebsten immer schmusend. Er lebt mit seinem älteren Bruder Ben auf einem Schiff namens Crucis.
Moment, zwei Kinder alleine auf einem Schiff? Tanya Stewner liefert nicht nur eine vernünftige, nachvollziehbare Erklärung, wie es dazu kam, sie erläutert auch, warum es funktioniert. Gerade weil es in Alea Aquarius um Meermädchen und eine phantastische Unterwasserwelt geht wurde die gesamte Handlung sehr gründlich in der Realität verankert.
Das gibt der Geschichte ausreichend Stabilität und Bodenhaftung. Trotz ihres ungewöhnlichen Lebensstils sind alle Kinder echte Kinder, die dem Leser genauso gut in der Schule begegnen könnten. Nur das eines dieser Kinder lange Angst vor kaltem Wasser hatte und nun feststellen muss, dass Wasser ihr Element ist. Alea ist eine Meerjungfrau.
Bin ich wirklich ein Meermädchen?
Um genau zu sein: ein Meermädchen, keine Meerjungfrau. Auch wenn Alea selbst nicht so recht versteht, wer sie eigentlich ist, ist ihr diese Unterscheidung jetzt schon wichtig. Diese klare Ansage, die mehr bedeutet als das Fehlen des Fischschwanz, finde ich vielversprechend. Alea sucht ihren Weg und ignoriert alle Vorgaben, wie ein Mädchen oder eine Meerjungfrau zu sein hat.
Neben der Suche nach der eigenen Herkunft, vielen Abenteuern, echter Freundschaft und sehr viel Natur spielt in „Alea Aquarius – Der Ruf des Wassers“ auch die erste Liebe eine wichtige Rolle. Für mich ist die Tatsache, dass Kinder heute früher in die Pubertät kommen, eine der größten Herausforderungen für die Kinder- und Jugendbuchautoren. Tanya Stewner hat das sehr gut gelöst. Sie beschreibt das erste Verliebtsein mit allen Schmetterlingen im Bauch und beachtet dabei genau, dass ihre Leser trotzdem noch Kinder sind. Sie nimmt das Gefühl ernst und befreit es von allem erwachsenen Ballast, von allen Erwartungshaltungen. Auch hier steht das eigene Erleben der Helden, die Suche nach dem eigenen Ausdruck im Vordergrund.
Tanya Stewner hat schon mit ihrer Kinderbuch-Serie Liliane Susewind bewiesen, dass sie mehr als genug Ideen hat, um eine Serie lange lebendig zu halten. Daher bin ich mir sicher, dass sie auch Alea Aquarius so gut weiterführen wird, wie es begonnen hat. Ich freue mich darauf!
Angaben zum Kinderbuch:
Alea Aquarius
Band 1
Der Ruf des Wassers
empfohlen ab 10 Jahren
Alea Aquarius
Band 2
Die Farben des Meeres
geplant für Januar 2016
Oetinger Verlag
ISBN 978-3-7891-4747-0
Hallo, auch wenn Dein Artikel schon vor ein paar Monaten veröffentlicht wurde, bin ich erst jetzt darauf gestossen….meine Tochter (7) und zugegebenermassen auch ich ? sind grosse Liliane Susewind-Fans, und ich verfolge gerade den Hype um Alea Aquarius und wollte mich mal ein bisschen schlau machen, wie und was das so ist. Aber mit dem Thema „erste Liebe“ haben wir wohl noch ein bisschen Zeit? das Buch ist ja auch erst ab 10…aber dann denke ich werden wir das auch lesen! Liebe Grüße!
Sieben Jahre wäre in der Tat etwas früh für Alea Aquarius – aber so habt ihr schon etwas, worauf ihr euch freuen könnt!