Mathematik ist ein Thema, das bisher hier auf meinem Buch-Blog gar nicht vorkam. Dabei mochte ich als Kind das Schulfach Mathe sehr – zumindest bis zur Integral-Rechnung und der Berechnung von Körpern im Raum. Da bin ich dann ausgestiegen.
Das Einmaleins hingegen hat mir noch viel Spaß gemacht und mein Umgang mit Zahlen war damals sehr unverkrampft. Genau diesen unverkrampften Zugang versuch Ina Krabbe in ihrem Buch „Das magische Mal – Chaos in der Zauberschule“ zu vermitteln. Sie richtet sich damit insbesondere an Kindern, die schon in der zweiten Klasse den Verdacht haben, das Mathe ein Arschloch sein könnte.
Zuerst holt sie die kleinen Leser direkt in ihrem Schulalltag ab. Die Geschichte spielt in einer Zauberschule. Die Kinder fliegen zwar mit dem Besen zum Unterricht, aber sonst wirkt alle sehr vertraut. Auch die Art des Lernens ist bekannt: das Einmaleins lernt man auswendig.
Immer und immer wieder muss man es wiederholen und laut vor sich hinsagen. Das wirkt doch gleich viel weniger langweilig, wenn man das Einmaleins mit witzigen Reimen laut im Klassenverbund aufsagt.
1 x 1 = 1
2 x 1 = 2
Das ist Zauberei
3 x 1 = 3
4 x 1 = 4
kleines schwarzes Tier
5 x 1 = 5
6 x 1 = 6
Klein wie ein Klecks
7 x 1 = 7
8 x 1 = 8
Kröte aus dem Schacht
9 x 1 = 9
10 x 1 = 10
Sim-Sala-Sehn
Nun, besonders poetisch sind diese Einmaleins-Reime sicherlich nicht. Dafür wirken sie aber verdammt cool, wenn man sie gemeinsam laut in der Gruppe … ähem … brüllt.
Doch das Einmaleins alleine ist nur reines Faktenwissen. Was kann man denn damit machen? Die Kinder finden eine Zaubertafel, die – einmal aktiviert – ihnen täglich neue Rätsel stellt. Textaufgaben könnte man auch dazu sagen, aber Zauberrätsel klingt natürlich viel besser.
Gleichzeitig sorgt die Zaubertafel für einen gewissen Nachdruck, wenn man mal einen Tag nicht üben will oder eine falsche Lösung anbietet. So ein Regen über dem Bett ist nicht nett. Mathe lernen bedeutet nun mal üben, üben, üben.
Die Kinder sind pfiffig und einer der drei Freunde weiß immer einen Lösungsweg. Darin liegt für mich die ganz besondere Stärke des Buches: es liefert eine Anleitung, wie man sich verschiedene Lösungswege ausdenken kann. Für jedes Rätsel gibt es mehrere Lösungsansätze. Oder wie Marlon, einer der Helden, sagt
So geht es aber auch! Hauptsache, das Ergebnis stimmt.
Richtige Ergebnisse werden mit magisch-witzigen Ereignissen belohnt. 50 köttelnde Schafe im Klassenzimmer, dumm drein blickende Erwachsene und breit grinsende Kinder – so können sich Kinder die Zahlen doch gleich viel plastischer vorstellen!
Auch der Leseumfang und der Schwierigkeitsgrad sind perfekt auf die zweite Klasse abgestimmt; die Sprache ist locker und dialog-lastig. Die Zeichnungen geben vor allem die witzigen Momente der Erzählung wieder und verlocken jedes Mal aufs Neue, sofort weiterzulesen um herauszubekommen, was denn nun wieder passiert.
Damit ist das Buch nicht nur ein Mathe-Verführer, sondern auch ein Lese-Verführer – gelungen!
Infos zu den Kinderbüchern:
Ina Krabbe
Das magische Mal
Chaos in der Zauberschule
empfohlen ab 8 Jahren
vorlesen ab 6 Jahren
Südpol Verlag
ISBN 978-3-943086-11-9
Weiter geht das Abenteuer in
Das magische Minus
Zahlenjagd im Labyrinth
Bücher vom Südpol – ich schicke Euch hier auf Entdeckungsreise!
Ich liebe es, wie die Geschichte die Magie mit dem Schulalltag verbindet und das Lernen des Einmaleins zu einem zauberhaften Abenteuer macht.