Leichtfüßiger als das Original kommt die Nacherzählung „Der wunderbare Zauberer von Oz“ von Martin Auer daher. Trotzdem empfinde ich sie als werktreu. Martin Auer ergänzt Zwischentöne und logische Zwischenschritte genau dort, wo das Original von Frank L. Baum auf uns heute holzschnittartig wirkt.
Nur der Schluss entwickelt sich anders, auch wenn wieder Wasser der bösen Hexe des Ostens den Garaus macht. Dafür ist viel besser eingebunden, was die Befreiung von der bösen Hexe für das Land und seine Bewohner bedeutet, wie Dorothy nach Kansas zurück gelangt und was in der Zwischenzeit auf der heimatlichen Farm alles passiert ist. Dort wird bereits an einem neuen Bauernhaus gebaut. Ein sicheres Zeichen, dass das Leben nach dem Wirbelsturm und nach den Abenteuern in Oz weitergehen wird – ein tröstliches Bild, das den Kindern hilft, aus der Geschichte wieder in die eigene Realität zurück zu kehren.
Wer plant, den Zauberer von Oz vorzulesen, sollte sich diese Ausgabe aus dem Beltz Verlag genauer anschauen. Sie lässt sich auf Grund der witzigeren Dialoge und der vielschichtiger ausgearbeiteten Charaktere von Dorothy, dem Blechmann, der Vogelscheuche und dem ängstlichen Löwen, viel leichter vorlesen. Zudem spart die Nacherzählung dank der gefüllten logischen Lücken dem Vorleser viele Zwischenfragen von neugierigen Kindern.
Weitere Angaben zum Kinderbuch-Klassiker:
Martin Auer
Der wunderbare Zauberer von Oz
erzählt nach dem Roman von Frank L. Baum
Illustriert von Christoph Eschweiler
„Und am Ende der Geschichte werden alle zurück sein an dem Ort, der genau richtig für sie ist.“ – gute Besprechung bei Zentrum Lesen.
Eine Rezension zu einer schön illustrierten Ausgabe mit Originaltext findet Ihr hier: Der Zauberer von Oz – Kinderbuch-Klassiker