Ganz wunderbare Charaktere hat sich Michaela Holzinger für ihre Kinderbuch-Reihe Poppy Poppington ausgedacht: eine Kuh mit Marketing-Ambitionen, ein Eichhörnchen vom Typ verhinderter Casanova und einen intelligenten, geheimnisvollen Schrank namens Nuoleh. Und das sind nur einige der Nebenfiguren!
Im Mittelpunkt der Geschichte steht jedoch zu allererst Penelope Poppington, genannt Poppy, und bald auch ihre neue Freundin Nelly. Beide haben ein sehr eigenes Verhältnis zu Tieren. Die eine flüchtet vor ihnen, die andere bekommt nicht genug von Tieren. Warum das so ist, klärt sich ab der Mitte des Buches (hier in der Rezension werde ich es nicht verraten) – und ab da ist alles ganz anders als gedacht und das Abenteuer kommt so richtig ins Rollen!
Das gilt allerdings auch für das Kinderbuch selbst. Die erste Hälfte holpert ein wenig. Da gibt es Absätze, die viel länger sind, als es für das, was darin erzählt wird, nötig gewesen wäre. Das bringt die Geschichte ein wenig aus dem Rhythmus. Schon für die Eröffnungsszene im Fernsehstudio hätte ich mir gewünscht, dass wir schneller zu dem Chaos kommen, dass der Affe anrichtet, und dafür weniger über die vom Aussterben bedrohten Bonobos erfahren. Auch bin ich mir nicht so sicher, ob „Granny“ für Oma ein für Kinder gängiger Begriff ist.
Doch spätestens, als die beiden Mädchen versuchen, sich mit einem Stall-Pony nachts zu der wilden Pony-Herde im Dartmoor zu schleichen, überzeugt die Geschichte. In den meisten Kinderbüchern würde das als Schlusspunkt einer Episode verwendet werden. Nicht so in diesem Buch: der heimliche Ausflug zu den Ponys ist nur ein erster Wendepunkt in der Handlung. Weitere Abenteuer von Mensch und Tier folgen und am Ende muss Poppy eine Prüfung vor dem Rat der Tiere ablegen.
Was wird wohl im zweiten Band passieren?
Infos zum Kinderbuch:
Poppy Poppington
Band 1 – Tiersprechstunde im Muffinhaus
Empfohlen für Kinder ab 9 Jahren
Ueberreuter Verlag
ISBN 978-3-7641-5113-3
Rezension bei Janetts Meinung.
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