Zu Weihnachten gehören Geschenke und ein Jesuskind in der Krippe. Dann gibt es noch ein Christkind mit Flügeln, die golden schimmern. Aber was hat all das zusammen mit der ursprünglichen Weihnachtsgeschichte zu tun?
Michaela Holzinger und Lisa Manneh schlagen in ihrem Bilderbuch „Die goldene Weihnachtsfeder oder Wo du das Christkind findest“ den ganz großen Bogen von der Weihnachtsfolklore und dem Geschenkerausch zurück zu der Heiligen Familie und der Weihnachtsgeschichte. Das mag jetzt nach viel moralischen Ballast klingen, aber tatsächlich ist das Bilderbuch ganz heiter, zeigt Kinder so, wie sie sind und ist auch noch spannend. Die Autorinnen nehmen Weihnachten genau so an, wie es heute nun mal ist und verwurzeln es tief in seiner Ursprungsgeschichte. Ich finde das sehr gelungen!
Die Geschwister Fabian und Lina finden beim weihnachtlichen Tiere füttern im Wald eine Feder, die golden schimmert. Das muss eine Zauberfeder sein! Jetzt beginnt eine spannende Geschichte, denn es handelt sich um eine Feder aus dem Flügel des Christkinds. Normalerweise würde diese Feder alleine zum Christkind zurückfinden. Aber durch einen dummen Zufall, an dem die Geschwister und ihre typisch kindlichen, riesengroßen Weihnachtswünsche beteiligt sind, findet diese Feder nicht mehr alleine zum Christkind zurück. So kann das Christkind nicht fliegen und Weihnachten droht auszufallen.
Wie können zwei Kinder eine Feder zum Christkind bringen? Das wohnt doch im Himmel!
Der liebenswerte Opa von nebenan, den die Kinder zu Weihnachten einladen, damit er nicht so allein ist, weiß Rat:
„Das Christkind wohnt doch nicht im Himmel!“ Nachbar Jockel deutet auf die Krippe auf dem Tisch. „Das Christuskind ist überall – man muss ihm nur einen Platz geben. Das ist schon damals im Stall von Bethlehem so gewesen.“
Jetzt fällt den Kindern die Lösung ein: sie bringen die Feder zur Weihnachtskrippe in die Kirche, denn dort liegt das Christuskind, das ja das Christkind ist, im Stall.
Wer das Bilderbuch „Die goldene Weihnachtsfeder oder Wo du das Christkind findest“ vorlesen möchte, sollte etwas Zeit mitbringen. Der Text ist einfach und lebendig, aber für ein Bilderbuch recht lang. Die Bilder von Lisa Manneh illustrieren den Fortgang der Geschichte sehr genau. Jeder wichtige Handlungsschritt wird deutlich gezeigt, so dass die recht umfangreiche Handlung die Kinder nie überfordert. Ein paar witzige , liebenswerte Details hat sie natürlich auch eingebaut. Ich hatte viel Spaß mit Linas Loch in der Socke und der bezaubernden Ähnlichkeit zwischen Mutter und Tochter.
Aus dieser Bilderbuch-Geschichte könnte man einen ganzen Kinofilm machen!
Infos zum Buch:
Michaela Holzinger und Lisa Manneh
Die goldene Weihnachtsfeder
oder: Wo Du das Christkind findest
Weihnachts-Bilderbuch
empfohlen ab 4 Jahren
G&G Verlag
Bilderbuch mit Gratis-Download für ein Hörbuch
ISBN 978-3-7074-1574-2
Mehr Tipps für Weihnachten findet ihr hier auf meinem Blog.
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Oh wie schön, mal ein Buch übers Christkindl. Ich glaub, das muss ich unbedingt für Jasmin besorgen 🙂