Warum lesen wir eigentlich? Was gibt es uns, stundenlang auf einem Fleck zu verharren und in ein Buch zu starren? Wir könnten doch zum Beispiel auch lernen zu fliegen. Wäre das nicht eine viel lohnendere Aufgabe?
Lukas träumt vom Fliegen. Stundenlang kann er Vögel beobachten und jedes Jahr wünscht er sich zu Weihnachten Flügel, die wirklich funktionieren. Stattdessen bekommt er Spielzeug, mit dem er nur so tun kann, als würde er fliegen.
Da sagt seine Mama, der wir schon auf der ersten Seite lesend begegnen:
Man kann auch anders fliegen, Lukas.
Und legt ein Buch in seine Hände.
Ein Junge entdeckt das Lesen
Lukas hat keine Ahnung, was seine Mutter ihm damit sagen möchte. Aber er beginnt zu lesen und mit jedem neuen Buch und jeder neuen Doppelseite im Bilderbuch Der höchste Bücherberg der Welt wird seine Welt bunter, farbintensiver. Lukas liest und liest und liest: im Bauch eines Walfisches, auf einem fremden Planeten neben dem kleinen Prinzen, im Dschungel neben Baghira und Kaa und in einer Höhle mit dem Yeti.
Aus allen gelesenen Büchern entsteht ein Turm; Lukas sitzt immer oben drauf. Der Bücherberg wächst und wächst, wird zur Touristenattraktion. Und Lukas? Liest einfach weiter.
So lange, bis er merkt, was seine Mutter ihm sagen wollte. Aber wie kommt er jetzt wieder von seinem Bücherberg herunter? Genau so, wie er das immer wollte: fliegend.
Warum lesen?
Auf meine Einstiegsfrage gibt das Buch eine klare Antwort:
Mit jeder Erzählung reiste er in andere Länder, entdeckte überraschende Dinge aus der Vergangenheit, lernte neue Persönlichkeiten kennen oder stellte sich Welten vor, die es in Wirklichkeit gar nicht gibt.
So, wie einen Bücherberg, der bis in den Himmel ragt.
Angaben zum Bilderbuch:
Rocio Bonilla
Übersetzung von Renate Loew
Der höchste Bücherberg der Welt
Mehr von Rocio Bonilla auf meinem Blog: Welche Farbe hat ein Kuss?