Armes Schwein, so ganz allein. Sehnsüchtig schaut es auf die andere Seite der Straße. Dort im Kindergarten ist Leben und Lachen. Dort will es hin; es will dazugehören.
Es ist gar nicht so einfach, sich in einen Kindergarten einzuschleichen. Ohne die Hilfe der Kinder würde das Unterfangen nicht gelingen. Aber „Honighaar“ – so nennt das Schwein das Mädchen, das ihm zuerst begegnet – kann organisieren und überzeugen.
Was mir an dem Bilderbuch „Ein Schwein im Kindergarten“ besonders gut gefällt, ist die genaue Charakterisierung der Protagonisten. Wirklich jedes Kind ist einzigartig und die Erzieherinnen auch. Die Kinder wissen genau, dass sie bei der langen Lena besonders aufpassen müssen, denn diese Erzieherin merkt alles!
Gemeinsam durch den Kindergarten-Tag
Doch bis die lange Lena den blinden Passagier bemerkt hat das Schwein schon fast einen ganzen Tag im Kindergarten verbracht. Es hat mit den Kindern gespielt, gegessen, den Mittagsschlaf gehalten und dabei ordentlich rumgeferkelt. Damit das Schwein im Kindergarten nicht auffällt müssen die Kinder tricksen, täuschen und tarnen. Vor allen Dingen müssen sie zusammenhalten. Wirklich jeder trägt seinen Teil zur geheimen Mission bei.
Aber alle Kreativität scheint nichts zu nützen, der blinde Passagier wird enttarnt. Ein Schwein gehört nicht in den Kindergarten, basta. Doch ganz am Schluss hat die lange Lena eine typische Erzieherinnen-Idee, wofür ein Schwein im Kindergarten gut sein könnte. Dem Schwein und den Kindern scheint der plötzliche pädagogische Gehalt jedoch herzlich egal zu sein. Hauptsache, sie können gemeinsam spielen! Genau für diesen augenzwinkernden Humor liebe ich das Bilderbuch.
Infos zum Buch:
Johanna Tydell
Ein Schwein im Kindergarten
Bilderbuch
illustriert von Charlotte Ramel
ISBN 978-3-95470-076-9
Klett Kinderbuch Verlag