Was für ein Leben: Mio ist der Stoffpinguin der Klasse 1d. Dort tut er, was Stofftiere so tun. Dabei sein. Kuscheln. Quatsch machen. Da sein. Ansprechpartner sein.
Er macht das gewissenhaft und nimmt seine Aufgabe sehr ernst. Aber immer nur Klassenzimmer und Schulhof? Das wird auch dem pflichtbewusstesten Stofftier irgendwann langweilig.
Daher freut sich Mio riesig, dass er alle Kinder zuhause besuchen und eine Nacht bei ihnen schlafen darf. Was für ein Abenteuer!
Jedes Kind ist anders. Es gibt Kinder, die so wie Mio nicht viel sagen, und andere, die ständig Quatsch machen. Manche stürmen sofort nach Hause und andere trödeln lange herum. Es gibt Kinder, die zuhause singen und basteln, andere zocken am Computer oder sehen sich Filme an. In manchen Familien wird miteinander gesprochen, in anderen geht jeder seiner Wege. Jedes Kind hat seine Art und seine Gründe, doch Mio wertet nicht. Er nimmt die Kinder, so wie sie sind.
Erstaunt ist er, wie unterschiedlich die Menschen leben. Aufgeräumt oder nicht, viele Menschen oder wenige, laut oder leise – jeder Haushalt ist anders. Erwachsene sind ihm nicht so wichtig. Mal sind sie da, mal nicht. Mal gibt es zwei Väter, mal eine laute Großfamilie, mal nur eine Oma. Das ist interessant, mehr aber auch nicht.
Am Ende kommt Mio wieder nach Hause zu sich selbst, in die Schule. Was er erlebt hat, verrät er natürlich nicht. Aber wir Leser wissen es!
Familie ist, wo Kinder sind
So viel Welt auf so wenigen Seiten! Was für eine klug gewählte Erzählperspektive! Ich habe dieses Buch sehr still zugeschlagen und mich gefragt, wie viele Kinder in diesem Bilderbuch zum ersten Mal eine Familie entdecken, die so lebt wie sie selbst. „Mio war da!“ ist eine schlichte, großartige Geschichte und eine Einladung an Kinder und Erwachsene, über das Leben und über das, was eine Familie ausmacht, zu sprechen!
Infos zum Bilderbuch:
Mio war da!
empfohlen für Kinder ab 5 Jahren
Klett Kinderbuch Verlag