Am Anfang hat Tom so gar keine Lust auf einen sonntäglichen Waldspaziergang, am Ende ist der Wald für ihn seine zweite Heimat, eine Welt voller Wunder, Abenteuer und Freunde.
Was ist da nur passiert? Jede Menge.
Zuerst verliert Tom, der die ganze Zeit auf sein Smartphone starrt, den Weg und verläuft sich. Dann trifft er den Waldschrat, der ein wenig an einen Förster in Rumpelstilzchen-Gestalt erinnert und von den meisten Menschen einfach übersehen wird, weil sie keinen Blick für die Wunder und Details der Natur haben.
Als nächstes … gebe ich auf, die Geschichten aus den beiden Tom und der Waldschrat-Büchern nachzuerzählen. Es passiert einfach zu viel – spannendes, witziges, schrulliges, tief berührendes, lehrreiches, urkomisches, kluges, albernes.
Alles dreht sich um das Miteinander von Mensch und Natur, um Freundschaft und Hilfe, um persönliche Stärken und clevere Einfälle. Am Ende der Geschichten hat man herzlich gelacht, viel entdeckt und gelernt und will am liebsten sofort raus in den Wald.
Weil diese beiden Bücher so toll sind, unkonventionell und trotzdem klar erzählt, muss ich jetzt noch ein wenig mehr schwärmen. Ich bin Blogger, ich darf das.
So viel Raum für Geschichten
Ganz bestimmt gibt es irgendwo ein Handbuch, in dem detailliert erklärt wird, wie ein gutes Kinderbuch zu sein hat. Darin stehen dann so Sachen wie
- ein Buch zum Selbstlesen darf kein Bilderbuchformat haben
- der Illustrationsstil muss durchgängig angewendet werden. Auf gar keinen Fall zwischendrin Gedankengänge im Comic-Stil illustrieren!
- Figuren handeln stets miteinander – nicht erst ein paar Seiten aus der einen Sicht, dann ein harter Schnitt zur anderen Sicht, um dann ab der Hälfte miteinander weiterzuerzählen.
Ich bin mir sicher, die Verleger der Edition Pastorplatz haben dieses Handbuch gut studiert – um dann nicht nur bei Tom und der Waldschrat alles anders zu machen. Die Geschichte wird genau so erzählt, wie die Geschichte erzählt werden will. Die haben nämlich ihren eigenen Kopf – also die Geschichten.
Genau das schätze ich an den Büchern aus diesem Verlag. Jede Erzählung darf hier den Raum einnehmen, den sie braucht, mit genau den Illustrationen, die dafür sorgen, dass sich die Geschichte voll entfalten kann.
Damit ist die Edition Pastorplatz dieses Jahr zu einem Lieblingsverlag von mir geworden. Genau wie den Südpol Verlag habe ich sie bei den Recherchen zu unserem Buchkönig-Kinderbuchpreis entdeckt, weiter verfolgt und ins Herz geschlossen.
Also ungefähr so, wie das Kaninchen Tom ins Herz geschlossen hat, denn keiner kann so schön kraulen wie er.
Infos zu den Kinderbüchern:
Claudia Mende – Text
Mele Brink – Illustrationen
Tom und der Waldschrat
Band 1
Tom und der Waldschrat
Der Rat der Tiere
Band 2
Zum Vorlesen für Kinder ab 5 Jahren, zum Selbstlesen ab 8 Jahren.
Mehr Bücher aus der Edition Pastorplatz könnt Ihr hier auf meinem Blog entdecken.
Von „Tom und der Waldschrat“ habe ich tatsächlich noch nie gehört, aber das Buch scheint super zu sein. Vor allem für eine Großstadtfamilie, die den Bezug zum Wald nicht verlieren möchte und witzig und lehrreiche Kinderbücher mag.:)
DANKE für die Vorstellung!