Kindern das Osterfest zu erklären, kann sehr schwierig sein. Ein besonderer Mensch wird getötet und begraben, steht wieder auf und ist danach aber kein Mensch mehr. Und was hat das bitte schön mit Osterhasen und Ostereiern zu tun?
Die christliche Ostergeschichte ist gruseliger als manch ein Märchen der Gebrüder Grimm. Die Osterbräuche hingegen sind farbenfroh und fröhlich. Da kann man als Erwachsener nur hoffen, dass während der Ostertage keine komplizierten Fragen gestellt werden.
Zumindest die Osterbräuche lassen sich mit dem Buch „Die schönsten Osterbräuche“ aus dem Thorbecke Verlag recht gut erklären. Und manche der Bräuche und Traditionen schlagen wiederum den Bogen zum christlichen Fest und erklären es.
Das Osterlachen war mir neu. So nennt man den Brauch, am Ostersonntag, der ja ein Freudentag ist, in der Kirche lustige Geschichten zu erzählen. Interessant fand ich auch das Hintergrundwissen zum Eier färben:
Im Christentum war der Verzehr von Eiern während der Fastenzeit verboten. Die in dieser Zeit gelegten Eier wurden durch Kochen haltbar gemacht. … Oft war an Ostern auch ein Zins in Form von Eiern fällig. Daher färbte man in manchen Gegenden Eier rot ein, um unterscheiden zu können, welche man behalten durfte und welche als Steuer abgegeben werden mussten.
S. 19
Osterbrunnen, fliegende Glocken, Osterfeuer und Eierditschen – mir erscheint die Zusammenstellung an Osterbräuchen recht vollständig zu sein.
Die nostalgischen Bilder muss man mögen. Mir gefallen sie, denn ich finde, dass Ostern genau wie Weihnachten ruhig kitschig sein darf.
Die schönsten Osterbräuche
ISBN 978-3-7995-1010-3
(Für die Stammleser meines Blogs sei noch erwähnt, dass es sich bei diesem Buch ausnahmsweise nicht um ein Kinderbuch, sondern um ein Familienbuch handelt.)
Für die christliche Ostergeschichte empfehle ich das Buch von Ursel Scheffler „Die Ostergeschichte“ aus dem Herder Verlag. Genau wie in ihrer Kinderbibel schafft es die Autorin auch hier, komplexe Geschichten lebendig und klar strukturiert zu erzählen.