Wellen, Möwen und ein kleines Mädchen

Ein Bilderbuch ganz ohne Text: Die Welle von Suzy Lee

Überhaupt sollten wir alle mehr am Meer spielen. Das kleine Mädchen in dem Bilderbuch „Welle“ macht es uns vor. Erst nähert sie sich ganz scheu und voller Respekt dem Wassersaum und rennt weg, sobald sich auch nur eine kleine Welle nähert. Von Bild zu Bild wird sie mutiger, hüpft auch das flache Wasser, dass es nur zu platscht. Schließlich ist sie so in ihr Spiel versunken, dass sie den Wellen immer weniger Aufmerksamkeit schenkt. Auf die ganz große Welle, die sich dem Strand nähert, reagiert sie zu spät und wird pitschnass. Doch die Wellen brachten Muscheln – ein neues Spiel beginnt.

Immer dabei: die Möwen. Ihr Verhalten ist ein ständiger Kommentar zum Spiel des Mädchens. Fast meint man, ihre knarzendem Stimmen zu hören. Oder liegt das daran, dass dieses Bilderbuch ganz ohne Text auskommt und die eigene Imagination den Freiraum zu füllen beginnt?

Auch die Bilder mit ihren reduzierten Farben schenken unserer Phantasie Raum. Weiß, Schwarz, Grau, helles Blau und kräftiges Türkis. Kein sonnengelb, kein Sandbraun: Dieser Strandtag besteht aus Himmel und Wasser. Und einem kleinen Mädchen und den Möwen.

Als die Mutter das Kind vom Spielen abholt, winkt das Mädchen dem Meer zum Abschied zu. Es wird zurück kommen. Wir auch. Sowohl zum Buch, das mit seiner reduzierten Erzählweise verzaubert, als auch zum Meer.

Weitere Infos zum Bilderbuch:

Suzy Lee
Welle


360 Grad Verlag

Von diesem Bilderbuch gibt es zwei Ausgaben. Eine großformatige und ein Mini-Bilderbuch. Ich empfehle erstere, denn im großen Format wirken die Bilder viel besser! Zudem hatte meine Ausgabe des Mini-Bilderbuchs ein paar Unsauberheiten bei der Anordnung der Bilder auf den Doppelseiten:

Ups, was ist da mit der Hand des Mädchens passiert?

Was ihr danach lesen könnt: Lisas Mohnblume – eine leise erzählte Bilderbuchgeschichte über die Jahreszeiten.

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