Hallo, ich bin ein Punkt. Das ist schon ein genial einfacher erster Satz. Und es bleibt einfach, obwohl das Buch komplexe Themen wie Flucht, Fluchtursachen und mögliche Hilfen erklärt.
Es gibt Punkte, viele Punkte, die ganz schwarz ausgefüllt sind. Ihnen geht es gut. Sie haben Familien, Wohnungen und können auf den Jahrmarkt gehen.
Dann gibt es Punkte, die innen weiß sind. Auch sie sind viele und ihnen geht es nicht gut. Ganz und gar nicht gut. Bei ihnen herrscht Armut und Krieg.
Die weißen Punkte wollen dorthin, wo die schwarzen Punkte sind. Irgendwann ist die linke Seite ganz leer und die rechte Seite des Bilderbuchs ganz voll. Kann das die Lösung sein? Oder gibt es noch andere Möglichkeiten? Vielleicht könnte man ja den weißen Punkten helfen, zuhause ein gutes Leben zu führen?
Ich bin nicht mit allen Punkten einverstanden (upps, schlechtes Wortspiel), denn ich glaube nicht, dass zuviele Flucht-Punkte möglich sind. Das Boot ist nicht voll und wird es auch nicht werden. Aber ich bewundere die genial einfache Art, die äußerst komplexen Zusammenhänge rund um Flucht und Fluchtursachen zu erklären.
So ist ein Gesprächseinstieg für alle möglich ist – egal, welche Meinung sie vertreten, welche Erfahrungen sie bisher gemacht haben und wieviel Vorbildung sie mitbringen.
Infos zum Bilderbuch:
Giancarlo Macrì, Carolina Zanotti, Salah Naoura
Gabriel im Thienemann Verlag
ISBN: 978-3-522-30471-9
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Das Buch erinnert mich an „Grimms Märchen ohne Worte von Flöthmann. Danke für die Vorstellung!
LG
papillionis