Liebe Aliens …

Kinderbuch »Liebe Aliens« von Philipp DettmerKomm, wir gehen Aliens gucken. Das dürfte wohl stets die erste Reaktion auf das Kinderbuch Liebe Aliens sein. Schon tauchen wir Leser in ferne Galaxien ein, staunen über andere Lebensformen, freuen uns an Farben und Formen. Diesen leichten, schon fast verspielten Einstieg in ein schweres Thema haben wir 18 Illustratoren aus 12 Ländern zu verdanken, die jeweils ein Kapitel aus Lucys Nachricht an die Außerirdischen gestaltet haben.

Lucy ist ein wissbegieriges elfjähriges Mädchen, das mit offenem Blick die Welt um sich herum wahrnimmt. Sie glaubt noch fest daran, dass alle Probleme lösbar sind. Wenn es die Lösung noch nicht gibt, dann wird schon jemand etwas erfinden. Sie hätte auf jeden Fall eine Idee! Sie ist also genau die Sorte Kind, bei der wir Erwachsenen ein Stoßgebet gen Himmel schicken, dass sie ihr Vertrauen noch lange behalten wird.

Sie erfährt von der »Golden Record«, also von jenen Informationen über unseren Planeten, die 1977 ins All geschossen wurden in der Hoffnung, dass Außerirdische sie finden werden. Das ist lange her und Lucy findet, dass diese Informationen überaltert und unvollständig sind. Also schreibt sie ein Update in Form eines Briefes an die Aliens.

Ein langer und ehrlicher Brief

Lucy schreibt darüber, wie Kinder leben, und über Familien, die nicht aus Vater, Mutter, Kind bestehen. Sie erzählt, was sie gerne isst, und dass nicht alle Kinder genug zu essen haben. Weltfrieden, erneuerbare Energien und Artensterben – all die Themen, die Kinder sehr genau wahrnehmen, obwohl wir Erwachsene sie so gerne davor schützen würden, kommen in dem Buch vor.

Liebe Aliens ist ein Familienbuch, eines, das man mit Neugier und Freude gemeinsam entdecken kann. Sowohl trotz als auch wegen der schweren Themen. Lucys kreativer Eifer besitzt genau wie die phantasievollen Illustrationen eine eigene Leichtigkeit.

Interessant finde ich, dass die Künstler für ihre Arbeit nicht mehr Infos als die Kapitelüberschriften hatten. Wie reagiert ein Alien, dass gerade etwas über Familien auf der Erde erfährt? Wie eines, dass Infos zur Energiewende erhält? In welcher Stimmung, welcher Umgebung lesen die Außerirdischen Lucys Nachrichten? Die grafischen Lösungen sind ein eigenes Universum für sich.

Ein wenig schade finde ich, dass der Gestaltungswille beim Layout des Textes nicht mit den Illustrationen Schritt halten konnte. Massive Textblöcke in relativ kleiner Schrift ohne Absätze machen den Text schwer lesbar. Doch das Buch ist die Mühe wert!

Infos zum Kinderbuch:

Philipp Dettmer

Liebe Aliens

Verlag in der Lindenstraße

Ausführliche Rezension in der SZ. Kurzer Buchtipp bei Mama notes.

Unendliche Weiten – die könnt ihr auch mit dem kleinen Major Tom erkunden!

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