Der unsichtbare Junge – Mutmach-Geschichte für introvertierte Kinder

Bilderbuch Der unsichtbare Junge

Es gibt sie in jeder Schulklasse: stille Kinder, die niemanden auffallen. Die Lehrer kümmern sich zuerst um die Rabauken, die Überflieger und um die, die offen Hilfe einfordern. Für die introvertierten Jungen und Mädchen bleibt häufig zu wenig Raum und Aufmerksamkeit übrig.

Der Held dieses Bilderbuches ist so ein in sich gekehrtes Kind. In den Pausen spielt er alleine. Beim Sport wird er nicht in die Mannschaft gewählt. Fast scheint es, dass er unsichtbar ist. Genau so ist er auch gezeichnet: skizzenhaft und durchscheinend, während um ihn herum das Leben in satten Farben vonstattengeht.

Im Laufe der Geschichte wird er an Farbe und Präsenz gewinnen. Das Besondere: Er wird sich selbst aus seiner Misere befreien. Nicht durch eine Heldentat und schon gar nicht dadurch, dass er lauter wird. Er passt sich nicht an. Ihm gelingt der Sprung in die Sichtbarkeit auf seine ganz eigene Art.

Als ein neuer Junge in die Klasse kommt und nicht sofort Anschluss findet, steckt er ihm einen netten Brief mit einer Zeichnung zu. Denn das ist es, was der unsichtbare Junge besonders gut kann: zeichnen und Geschichten erfinden. Genau mit diesem Talent wird er dann seinen Platz in der Klasse finden. Bei diesem Bilderbuch sind Handlung und Illustration eine unzertrennbare Einheit. Auf den letzten Seiten des Buches sind alle Kinder gemeinsam bunt – die Unsichtbarkeit des Jungen hat ein Ende. Doch seine Introvertiertheit darf er sich trotzdem bewahren. Was für eine empathische Mutmach-Geschichte!


Infos zum Kinderbuch:

Trudy Ludwig
Illustriert von Patrice Barton

Der unsichtbare Junge

Altersempfehlung: Kita und Grundschule

Mentor Verlag


Die Ausgabe aus dem Mentor Verlag ist eine Neuauflage. Das Buch war vor einigen Jahren unter dem Titel „Ole unsichtbar“ beim Coppenrath Verlag erhältlich. Wie gut, dass es wieder aufgelegt wurde! Hier die Rezension von damals auf dem Blog Kinderbibliothek.



2 Kommentare

  1. Klingt wunderbar – ich selber musste mich im Laufe meines Lebens auch erst mit meiner Introversion abfinden. Inzwischen habe ich gelernt, dass ich manches nicht wie die anderen laut können muss. Es geht auch leise.
    Liebe Grüße,
    Tala

  2. Stephanie Schick & Kimmel-Bummel

    Das ist wirklich ein tolles und wichtiges Thema. Die leisen Kinder & Menschen werden meist nicht gehört und das ist ein Fehler. Denn auch die Leisen haben etwas zu sagen. 🙂

    Liebe Grüße Steffi & Kimmel-Bummel

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