„Denn ich bin, ich weiß nicht wer, dreh mich hin und dreh mich her, dreh mich her und dreh mich hin, möchte wissen, wer ich bin“
So hüpft es durch die Welt, das knuffige, undefinierbare Wesen aus dem Bilderbuch-Klassiker „Das kleine Ich bin ich“ von Mira Lobe und Susi Weigel. Es ist nicht Frosch, nicht Pferd, nicht Fisch. Es ist kariert, hat Schlappohren und Kulleraugen. Es ist das kleine „Ich bin ich“ und es wohnt in ganz vielen Kinderzimmern. Das Bilderbuch enthält nämlich eine Bastelanleitung und so kommen jährlich viele kleine Ich-bin-Ichs in den Kindergärten zur Welt. So ein Ich-bin-Ich muss man sich wie ein Waschlappen-Socken-Knuffel-Patchwork-Schmusetier vorstellen. Jedes davon ist einzigartig, denn das ist die Botschaft des 1972 erschienenen Bilderbuchs: Jedes Kind ist anders, jedes Kind ist einzigartig und jedes Kind ist so, wie es ist, genau richtig.
„So, jetzt weiß ich, wer ich bin! Kennt ihr mich? Ich bin ich!“
Susi Weigel hat das kleine Ich-bin-Ich erfunden und gezeichnet, Miriam Lobe hat die Geschichte dazu geschrieben. Auslöser war das Erlebnis, das Susi Weigel mit einer Kinderfrau hatte, die im Alter immer verwirrter wurde. „Wer bin ich – ich bin ich?“ soll sie immer wieder gefragt haben.
„Mir ist plötzlich bewusst geworden, dass es Kindern ähnlich geht, sie sind auf der Suche nach ihrer eigenen Identität“
Diesem Autorenduo haben wir auch die Geschichte des Andi zu verdanken, der mit dem Foto seiner Oma im Apfelbaum sitzt. Auf einmal sitzt sie wirklich neben ihm und sie ist noch viel besser als die Oma aus Amerika, mit der sein Freund Robert immer angibt. Aber was wird „Die Omama im Apfelbaum“ sagen, wenn sich Andi mit der neu eingezogenen älteren Dame anfreundet? Auch dieses Buch ist im Jungbrunnen Verlag erschienen und immer noch lieferbar.
Mira Lobe, der wir viele Kinderbuch-Klassiker zu verdanken haben, wäre am 17. September 100 Jahre alt geworden. Ihre Haltung zu Büchern ist zeitlos:
„Bücher sind zu mancherlei da … Damit man lacht, zum Beispiel. Lachen ist wichtig. Damit man gescheiter wird. Gescheit sein ist wichtig. Damit man Sehnsucht bekommt. Das ist vielleicht das Wichtigste.“