Mit Bullerbü-Charme kommt das Bilderbuch Kleiner Bruder, großer Bruder daher. Wanja und Joschi sind die Sorte Brüder, die alles gemeinsam machen: spielen, stromern, Unsinn, kuscheln, lachen.
Aus Joschis Sicht wird das Familiengefüge instabil, als seine Mutter schwanger wird und einen dritten Bruder ankündigt. Wer ist Joschi, wenn er nicht mehr der kleine Bruder ist? Er weiß es nicht und zieht sich in sich zurück.
Am Ende des Buches beschließt der kleine Joschi, dass er ab jetzt ein Aljoscha ist, denn nun ist auch er ein großer Bruder. Das Familiengefüge ist wieder stabil, keiner hat gedrängt oder altkluge Ratschläge gegeben. Aljoscha hat aus eigener Entscheidung seine Rolle angenommen.
Geholfen haben ihm dabei die Geduld der Eltern und Großeltern und die ehrliche Liebe seines Bruders genauso wie der Kontakt zu und die Verantwortung für die Tiere des Hofes. Im Kümmern hat er gelernt, dass er wichtig ist, dass seine Anwesenheit einen Unterschied macht. Verantwortung übernehmen hilft beim groß werden.
Dieses stille Vertrauen kommt auch in den Fotografien von Elena Shumilova zum Ausdruck. Das ist stimmig, aber mir persönlich hätten die Bilder mit etwas weniger Retro-Wärme-Sepia-Weichzeichner-Filter besser gefallen. Doch das ist Geschmackssache.
Inka Friese – Text
Elena Shumilova – Bilder
Kleiner Bruder, großer Bruder
Sauerländer Verlag
ISBN 978-3-7373-5432-5
Eine kleine Auswahl zum Thema Bilderbücher für Geschwister findet Ihr bei mamour.